Am 9. April 1940 begann ein neues Kapittel in der Geschichte Norwegens.Der Kommandant der Festung Oscarsborg gab um 4 Uhr 21 den dramatischen Befehl: Feuer! Daraufhin eröffneten 5 Kanonen das Feuer. Später kam auch die Torpedobatterie hinzu. Dieser Angriff führte zur Senkung des "unsinkbaren" Kreuzers Blücher und zum Rückzug der ganzen Flotte.
Währe diese Schlacht nicht gewonnen worden, hätte die Norwegische Geschichte einen anderen Verlauf genommen. Der König, die Regierung und das Parlament konnten sich in Sicherheit bringen. Auch die Norwegische Goldreserve konnte ausser Lande gebracht werden.
4 Uhr 21 - Oberst Birger Kristian Eriksen kommandiert: "Feuer!"
Kanonenkommandeur Feldwebel Rækken führt den Befehl aus. Die Granate der Kanone Moses trifft die Kommandobrücke der Luftabwehrartillerie.
Der 2. Artillerieoffisier, Kapitänleutnant Hans-Erich Pochhammer und viele Soldaten der Kampfstation fielen unter diesem Angriff. Der Chef der Luftabwehrartillerie Oberstleutnant zur See Schürd und viele andre wurden schwer verletzt. Fast die gesamte Besetzung der Kommandosentrale für Luftabwehrartillerie fällt unter diesem Angriff.
Kanone 2 - Kanonenkommandeur, Feldwebel Strøm gibt den Befehl: "Feuer!"
Die Kanone Aron feuert eine 345 kilogramm schwere Brisantgranate auf den den Kreuzer ab. Die Granate schlägt ein und trifft den Flugzeughangar und setzt es in Brand.
Das Flugzeug, dass einsatzbereit auf dem Katapultschlitten stand, und die andere Maschine, die im Hangar stand, waren sofort in Brand. Dieser Volltreffer zerstörte ausserdem eine 10,5 cm Kanone an Backbord. Es ist anzunehmen, dass die Granate des Moses nicht explodiert ist. Trotzdem hatten beide Schüsse eine optimale Wirkung und haben wesentlig zur Senkung des Kreuzers beigetragen.
4 Uhr 21 - SEKTION IV und IX
Der erste Schuss der Kanone Moses var das Signal für die Batterien Kopås, Husvik und Seiersten auf der Drøbak-Seite vom Fjord, sowie für die Batterie Nesset auf der Hurum-Seite.
Kapitän Vang Jul Enger war Befehlshaber auf Kopås und hatte drei 15 cm Kanonen zur Verfügung. Leutnant Rolf Bertelsen konnte mit zwei 57mm Kanonen von Husvik angreifen. Leutnant Hans Sollie auf Seiersten disponierte zwei 40mm Maschinenkanonen og drei 7,92 mm Mitrailleusen (Kugelspritzen). Leutnant H.Strand auf Nesset hatte drei 57mm Kanonen zur Verfügung. Die zerstörende Wirkung var am kräftigsten an der Backbordseite zwischen den Sektionen IV og IX.
4 Uhr 30
Die Torpedobatterie auf Nordre Kaholmen feuert 2 Whitehead-Torpedos ab. Somit wird der stolze "unsenkbare" Kreuzer seeuntüchtig und sinkt.
Im unterseeischen Bunker für Torpedoabschuss hatte der pensionierte Kommandeurkapitän Andreas Anderssen die 40 Jahre alten, aber neuüberholten, Whitehead-Torpedos zum Abschuss bereit gestellt. Seine Abteilung bestand aus Leutnant A. Karlsen, Mineur (Minenleger) S.M.Bexrud und 8 Soldaten.
Sie entschieden sich, die 12 Torpedos die sie disponierten, so zu verteilen, dass diese für 6 Kriegsschiffe reichten. Deshalb wurde nur 2 Torpedos auf Blücher abgefeuert.
6 Uhr 22 - Der Kreuzer Blücher bekommt Schlagseite und versinkt mit dem Bug zuerst auf 90 Meter Tiefe bei Askholmen.
In der Hoffnung, den Kreuzer und die Mannschaft zu retten, wurde der Anker ausgeworfen. Die Mannschaft kämpfte ohne Erfolg gegen die Flammen. Um nicht weitere Explotionen zu risikieren, wurden die eigenen Torpedos des Schiffes abgeschossen. Diese explodierten an den Felsen auf beiden Fjordseiten. Um 5 Uhr 30 erhielt die Mannschaft den Befehl das Schiff zu verlassen. Als Blücher 50 Minuten später sank, waren noch viele an Bord. Viele erfroren im Wasser, andere wurden von dem brennenden Öl des Schiffes getötet.
Im Laufe von zwei Stunden kamen ca. 1000 Deutsche Soldaten und Matrosen ums Leben. Ungefähr 1400 konnten sich an der Ostseite des Fjordes retten. Zwei Sivilisten wurden durch Granatniederschläge in Drøbak getötet.
Nach der Senkung wurde Oscarsborg von der Luftwaffe angegriffen. Der Angriff dauerte 10 Stunden. 42 Flugzeuge waren beteiligt und mehrere hundert Bomben wurden abgeworfen. Auch nach diesem Angriff gab es keine Norwegische Verluste oder Verletzte. Die Schlacht um Oscarsborg ermöglichte die Flucht des Königs, der Regierung und des Parlaments, sowie die Sicherstellung der Norwegischen Goldreserven.
OSCARSBORG FESTUNG
Drei 28 cm Kanone (nur Moses und Aron wurden benutzt)
TORPEDOBATTERIE
Drei Torpedorohre, 12 Torpedos (2 wurden benutzt)
BATTERIE KOPÅS
Drei 15 cm Kanonen
BATTERIE HUSVIK
Zwei 57 mm Kanonen
BATTERIE SEIERSTEN
Zwei 40 mm maschinenkanonen und drei 7,92 mm Mitrailleusen
BATTERIE NESSET
Drei 57 mm Kanonen